Sigmund Graff deutscher Schriftsteller Geboren 7.1.1898 Roth bei Nürnberg Gestorben 18.6.1979 Erlangen |
66 Zitate
„Aphorismen sind Telegramme von einer Forschungsexpedition ins Nächstliegende.”
„Charme ist ein unbewusstes Versprechen.”
„Dummheit nützt häufiger, als sie schadet. Darum pflegen sich die Allerschlausten dumm zu stellen.”
„Einigkeit macht stark, aber meistens auch blind.”
„Gebildet ist, wer Parallelen sieht, wo andere etwas völlig Neues zu erblicken glauben.”
„Junge Menschen reifen durch die Liebe, Reife verjüngt sie, Alter befreit sie von den Banden ihrer Jahre.”
„Mut beruht vielfach auf Phantasielosigkeit. Man kann sich keine Vorstellung von der Situation machen, in die man gegebenenfalls durch ihn versetzt wird.”
„Politik ist der Sinn für das Zumutbare.”
„Politik ist der Umgang mit Massen und Rivalen.”
„Alle gemeinsamen Freuden in einer Ehe machen sie fester, alle einsamen lockern sie.”
„Alle Kunst geht darauf aus, die Phantasie zu beteiligen, alle Technik darauf, sie abzuwürgen.”
„Allen Moden gemeinsam ist die Beobachtung, dass ihre ersten und ihre letzten Vertreter komisch sind.”
„Auf der Rückseite unserer positiven Eigenschaften klebt ein Preiszettelchen. Darauf steht, mit welchen negativen wir sie bezahlt haben.”
„Das Glück der Masse heißt Zwang.”
„Das Laster , dem man selbst heimlich nahe steht, verurteilt man am eifrigsten.”
„Das Beste und Schönste einer Reise wird daheim erlebt: teils vorher, teils nachher.”
„Das einzige, was einer Frau gestattet, die Mode zu verachten, ist ihr Charme.”
„Den Ehrgeizigen befriedigen auch Misserfolge, weil Erfolge ihm den Vorwand nehmen, erfolgreich sein zu müssen.”
„Der Aphorismus will nicht Dumme gescheit, sondern Gescheite nachdenklich machen.”
„Der Geizige macht zahllose Testamente. Sie haben für ihn den Reiz einer Geldausgabe, von der er weiß, dass er sie nie erlebt.”
„Der Kitsch spricht alles aus, während die Kunst alles nur andeutet. Kitsch ist ein Mangel an Diskretion.”
„Die Feigheit tarnt sich am liebsten als Vorsicht oder Rücksicht.”
„Die Frauen lieben die Keckheit im Gewande der Verehrung.”
„Die Frauen nähern sich uns durch Ausweichen.”
„Die Frauen , von denen die Männer glauben, sie seien ihnen über den Weg gelaufen, haben sich ihnen in den meisten Fällen in den Weg gestellt.”
„Die Friedensliebe fängt damit an, dass man aufhört, von gerechten Kriegen zu sprechen.”
„Die Kunst besteht nicht in einer Summierung, sondern in einer Vorbereitung von Pointen. Künstler, denen wenig einfällt, sind nicht selten die erfolgreicheren.”
„Die Mode gestattet es jeder Dame, aufzufallen, ohne als Dame missdeutet zu werden.”
„Die Schönheit hat etwas Statisches. Der Charme leuchtet am eindrucksvollsten in der flüchtigen Bewegung auf.”
„Die Behauptung mancher Politiker , eine Neutralität sei nicht zu verwirklichen, trifft insofern zu, als sie mit ihnen nicht zu verwirklichen ist.”
„Die Kunst des Lebens besteht darin, seine geistige Seite so mit der sinnenhaften abzustimmen, dass keine das Übergewicht bekommt.”
„Die meisten Freundschaften brechen sich auf dem Duzfuß das Bein. Das kommt daher, weil die Freundschaft im Gegensatz zur Liebe eine Kunst der Distanz ist.”
„Die Männer ergreifen die Gelegenheiten, die Frauen schaffen sie.”
„Die Räder der Karriere werden am besten mit dem Fett der Schmeichelei geschmiert.”
„Die Verantwortlichen der Diktatur sind hartherzig, die der Demokratie harthörig.”
„Die Überzeugungskraft vorteilhafter Meinungen ist erstaunlich.”
„Die Zukunft der Religion ist durch das metaphysische Bedürfnis des Menschen gesichert; die der Kirche durch ihre zeremonielle Unentbehrlichkeit bei Taufe, Eheschließung und Begräbnis.”
„Die öffentliche Meinung gleicht einem Schlossgespenst: Niemand hat es gesehen, aber alle lassen sich von ihm tyrannisieren.”
„Ein Journalist wird man umso leichter, je leichter man schreibt – ein Dichter , je schwerer man schreibt.”
„Ein Mann schmückt sich nicht für, sondern durch die Frau .”
„Einen Namen hat man, wenn man keinen Wert mehr auf seine Titel legt.”
„Einer der verhängnisvollsten Irrtümer ist es, geschickte Redner für ebenso geschickte Politiker zu halten.”
„Es gibt keinen Beruf , in dem es anpassungsfähige Menschen nicht weiter als andere bringen.”
„Es gibt nichts Wichtigeres auf der Welt, als die Menschen zum Nachdenken zu bringen.”
„Es gibt: Festredner, Anklageredner, Entschuldigungsredner, Hetzredner, Besänftigungsredner – am häufigsten sind die Drumherumredner .”
„Ich kenne niemand, der sich gern einen geborenen Staatsanwalt nennen hört.”
„Im Urlaub begegnet man fast immer netten Menschen, da jeder sich bemüht, dort anders zu sein als zu Hause .”
„In der Not steigern die Menschen ihre guten wie ihre üblen Eigenschaften.”
„In der Diktatur fließt Blut, in der Demokratie Geld; hier wie dort lautlos, aber nicht erfolglos.”
„Jede Frau will in der Liebe zuerst das jeweilige Stadium der Annäherung ganz erfassen, bevor sie den nächsten Schritt tut. Nur was für ihr Gefühl reif ist, ist auch für sie moralisch.”
„Jeder große Erfolg ist ein Triumph des Eigensinns.”
„Man denkt nicht, sondern man hat Einfälle und versäumt in der Regel, sie festzuhalten.”
„Man macht sich nicht viel aus der Meinung der Masse – es sei denn, man hat sie gemacht.”
„Man sagt fast jeder Frau etwas Hübsches, wenn man eine andere Frau kritisiert.”
„Man wird bekannt , sobald sich die Öffentlichkeit unseren Vornamen merkt, aber nur äußerst selten so bekannt, dass sie ihn wieder vergisst.”
„Nach der schönen Frau dreht man sich manchmal kurz um. Die charmante hinterlässt ein inneres Bild in uns, das uns lange begleitet.”
„Nicht wenn jeder tun oder sagen kann, was er will, sondern wenn man den Eindruck hat, dass es allen gleich gut oder gleich miserabel geht, sind die meisten mit den Zuständen zufrieden .”
„Theater ist ein Vergnügen am Besserwissen sowie an den Schwierigkeiten der auftretenden Personen.”
„Verwandte hassen sich manchmal so tief, weil es ihnen nicht gelingen will, den anderen völlig aus ihrem Herzen zu verstoßen.”
„Was die Leute für Ruhm halten, ist gewöhnlich nur Publizität.”
„Wenn gelegentlich etwas Altmodisches wieder Mode wird, merken wir, wie bezaubernd unsere Großmütter gewesen sein müssen.”
„Wenn wir den Charme einer Frau entdecken, haben wir bereits das erste winzige Geheimnis mit ihr.”
„Wer allen Menschen misstraut , pflegt am wenigsten vor sich selbst auf der Hut zu sein.”
„Wie wir von manchen Menschen verkannt werden, beweisen uns nicht selten ihre Geschenke .”
„Wir sehnen uns nicht nach bestimmten Plätzen zurück, sondern nach den Gefühlen , die sie in uns auslösen.”
„Zu guten Beziehungen kommt man am schnellsten, wenn man den Anschein erweckt, sie zu besitzen.”
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